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„Teddy hat ein gebrochenes Herz.“
– „Oh, hat er Liebeskummer?“
„Nein, er ist durch eine Fensterscheibe geflogen.“


Moin moin, liebe Teddydocs (und friends)!

Grau und unauffällig liegt er da, der Asmus-Bremer-Platz. Kaum könnte man den Trubel vermuten, der nun vor einigen Tagen noch hier geherrscht hat!

Wenn in der Fußgängerzone das jährliche Teddybärenkrankenhaus stattfindet, ist es – besonders vormittags – mit der Ruhe vorbei. Manchmal kommen sie mit riesigen Bollerwagen, bis zu 40 Kinder holen ihre geliebten Kuscheltiere auf einmal aus ihren Rucksäcken. Manche Kinder werden gleich von den Teddydoktoren eingesammelt und füllen mit ihnen schon fleißig die Anamnesebögen aus. Andere wiederum schaukeln und toben mit den Wippen und Rutschen in unserem bunten „Wartezimmer“. Vier große, weiße Zelte sind für Besucher geöffnet. Darin: Bunte, selbstgemachte Dekoration. In jeder Ecke liegen und sitzen Teddys. Über unserem großen Röntgengerät hängt ein Bild von dem gewundenen Skelett einer Schlange. Das hochprofessionelle Gerät für die Blutanalyse ist manchmal etwas klebrig vom Traubensaft. Im Apothekenzelt sind für die Kinder (und für hungrige Helfer!) eine Menge Äpfel und anderes Obst schön kühl gelagert.



In unserem größten Zelt stehen die Untersuchungstische. Schon spätestens am 2. Tag herrscht dort eine gewisse Unordnung. Wer eine Schere für einen Verband haben möchte, der muss dafür kämpfen. Spritzen stapeln sich neben Augenleuchten. Doch keine Sorge! Am Ende kann jedem Teddy bestimmt geholfen werden und das dringend benötigte Pflaster ist nur einen Handgriff weit entfernt.

Dass das gelingen kann, haben wir euch zu verdanken: Den Teddydocs! Einige von euch sind schon lange dabei, darüber freuen wir uns sehr. Für andere wiederum war es das erste Jahr, und vielleicht wart ihr sogar ein wenig verunsichert, wo ihr denn überhaupt hinsollt. Für welche der Stationen gab es noch einmal einen Stempel? Wie bedient man das Blutentnahmegerät?

Doch all diese kleinen Hindernisse waren schon bald überwunden. Vor mittlerweile 5 Jahren haben Medizinstudierende der CAU das Projekt „Teddybärenkrankenhaus“ wieder aufleben lassen. Ein wenig Chaos ist immer dabei und nach einem ganzen Tag „Schicht“ ist man in der Regel zu Tode erschöpft, doch es bringt unglaublich viel Spaß. Auch das Engagement unserer anderen freiwilligen Helfer, sei es nun bei der körperlichen Untersuchung, im Zahni-Zelt, in der Apotheke oder neuerdings bei den Ökotrophologen, ist jedes Mal eine große Freude.

„Mein Elefant hat sich am Luftballon festgehalten und ist geflogen,
aber irgendwann konnte er sich nicht mehr gut festhalten
und ist heruntergefallen. Jetzt tut sein Rüssel weh.“

Auch im Jahr 2015 konnten unsere „Teddy-Eltern“ (also die Kinder) wieder eine große Runde über unseren Platz drehen.

In dem Untersuchungszelt wurden die Kuscheltiere zunächst gründlich vermessen und gewogen. Ihre Begleiter erklärten den Ärzten – mal schüchtern, mal ganz abgebrüht – was dem „Kuschelhuhn“ oder dem „Johnny“ denn eigentlich genau fehlt. Hier wurden die Teddys genau untersucht und sie bekamen auch erste Verbände und Spritzen.



Im nächsten Zelt konnten die Kinder mithilfe des großen roten Röntgengerätes das Innere ihres Teddys bestaunen (auch wenn wir ein wenig mit vorgefertigten Bildern geschummelt haben!). Vielleicht konnten sie auch bei der Blutanalyse den Tipp mit nach Hause nehmen, dass ihr Kuscheltier in Zukunft mehr Sport machen sollte. Ein Teddydoc war dort auch in ganz besonderer „Verkleidung“ unterwegs und erklärte an unserem anatomischen Teddy, dem hochgeschätzten Paul-Jobst, im Rahmen einer kleinen OP die inneren Organe eines Kuscheltiers, welche unseren menschlichen Organen erstaunlicherweise entsprechen.

In unserem Apothekenzelt verteilten unsere netten Pharmazeuten Wärmflaschen für den schmerzenden Bauch, Kühlpacks für die gebrochene Flosse, Obst und vieles mehr.

Im Zelt der Zahnmediziner konnte das richtige Zähneputzen an einem großen Spielzeugkrokodil geübt werden.

Ein großes Highlight für die Kinder (besonders bei den Jungs – Klischee, Klischee) war auch diesmal ein echter Rettungswagen! Unsere freundlichen Helfer vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zeigten den Kindern gern das Innere dieser tollen Attraktion.

Ein blinder kleiner Junge zur Sanitäterin Katharina:
„Danke! Jetzt kann ich mir das vorstellen und habe keine Angst mehr.“

Doch jedes Jahr ist auch wieder ganz neu und besonders! Wir vom Organisationsteam haben uns dieses Mal ganz besonders über die neue Unterstützung aus dem Studiengang der Ökotrophologie gefreut. Wir konnten in den letzten Monaten viele angehende Ernährungswissenschaftler frisch in unseren Verteiler aufnehmen. Dadurch wurde unser Team mit viel Begeisterung und neuen Ideen bereichert! Auch die Tast- und Riechspiele von unserem neuen Partner, der Kinderküche, sind bei den Kindern toll angekommen. Ein voller Erfolg!

Leider konnten wir in Puncto Wetter nicht an das große Glück des Vorjahres anknüpfen. Besonders beim Aufbau der Zelte hat uns die eine oder andere Windböe das Leben ziemlich schwer gemacht. Da heißt es nur: Ballast besorgen! Praktisch, wenn da das eine oder andere Teammitglied zufällig einen Haufen Backsteine zur freien Verfügung hat...

Auch später haben wir des Öfteren auf das Ende eines Regenschauers gewartet. Es sollte doch auch die Nachmittagsschicht möglichst viele Kinder behandeln können! Wenn sich Eltern und Kinder jedoch nicht durch launisches Wetter in die Fußgängerzone trauen, stimmt das die Teddydocs natürlich verdrießlich.

Da ist es schade, dass ein weiterer unvorhersehbarer Punkt unserem Planungsteam das Leben schwer gemacht hat. Der KiTa-Streik! Denn nicht nur ein unwirtliches Klima, sondern auch bundesweite Lohnverhandlungen brachten die eine oder andere Kindertagesstätte zur spontanen Absage. Für uns natürlich eine Enttäuschung! Es ist schade, dass einige Teddydocs lediglich mit Hilfe von Fotos überzeugt werden mussten, dass dieses Jahr überhaupt Kinder da waren... Immerhin wurde die Zeit effektiv genutzt, um Kugelschreiber zum Schreiben zu bringen oder sich die Mägen zu füllen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unsere Freunde vom Foodsharing, die dafür gesorgt haben, dass fleißige Teddydocs sich während einer Schicht z.B. über süße Apfelteilchen oder Schokocroissants freuen durften. Wir hoffen, ihr bleibt motiviert und seid im nächsten Jahr wieder dabei!



Alles in allem jedoch war für uns auch das Jahr 2015 ein voller Erfolg! Das liegt an euch tollen, freiwilligen Helfern, die unserer Aktion in jedem Jahr ihren ganz eigenen, besonderen Charakter verliehen haben. Es liegt außerdem an euren vielen Kuscheltierspenden, die es uns ermöglicht haben, mit wirklich jedem Kind auch ein Tier zu verarzten und allen Kindern eine Freude zu machen.

Es liegt aber auch an vielen – weiteren Sponsoren, die uns bei vielen Dingen – auch mit Sachspenden - unter die Arme gegriffen haben. Dadurch wurde vieles erst möglich.

Wir bedanken uns sehr, dass ihr alle dabei wart und freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Liebe Grüße,
das TBK-Organisationsteam

Kleiner Junge: „Dankeschön für alles, es war sehr schön!“

Letzte Änderung: 18. Mai 2015
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