Sammelband »Realitätseffekte in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Schreibweisen nach der Postmoderne?«
Der Sammelband Realitätseffekte in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Schreibweisen nach der Postmoderne?, dessen Druckkosten von Alumni Kiel e. V. bezuschusst wurden, versammelt Beiträge deutscher und italienischer Nachwuchswissenschaftler, die im Oktober 2012 in der Villa Vigoni (Italien) getagt haben. Die Tagung ermöglichte einen perspektivreichen Einblick in die Verwendung von Realitätssignalen und die Funktion von Wirklichkeitsreferenzen in der Gegenwartsliteratur deutscher Sprache, die in dem Sammelband zu einem kohärenten Gefüge vereint werden.
Vom 31. September bis zum 3. Oktober 2012 fand in Italien in der Villa Vigoni (Deutsch-Italienisches Zentrum für Europäische Exzellenz) eine bilaterale Nachwuchstagung von 16 Doktoranden und Post-Doktoranden aus Deutschland und Italien mit dem Titel Nach der Postmoderne. Formen und Funktionen des ›Realitätseffekts‹ in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur statt, die einen internationalen Austausch zwischen 16 deutschen und italienischen Nachwuchs-Germanisten verschiedener Universitäten leistete.
Dank der finanziellen Unterstützung der Alumni Kiel e. V., der Universitätsstiftung der CAU, dem Institut für Neuere deutsche Literatur und Medien der CAU und dem Department Germanistik und Komparatistik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg konnten die Ergebnisse der Tagung im April 2014 im Heidelberger Universitätsverlag Winter veröffentlicht werden. Herausgeber sind die Kieler Doktoranden Katharina Derlin, Birgitta Krumrey und Ingo Vogler.
Der Sammelband Realitätseffekte in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Schreibweisen nach der Postmoderne? widmet sich einer besonders auffälligen literarischen Entwicklung der Gegenwart: der Integration von Material der Lebenswirklichkeit (von der Nennung real existierender Firmen oder Persönlichkeiten über konkrete Verweise auf historische Ereignisse bis hin zu (auto-)biographischen Elementen bzw. Versatzstücken) in fiktionale Texte. Hier lässt sich ein Phänomen beobachten, das der Band mit dem Begriff ›Realitätseffekt‹ zu beschreiben versucht: Entgegen dem einer Steigerung der Realitätsillusion dienenden effet de réel (Roland Barthes) fungieren diese Realitätsverweise und ihre Hervorhebung im fiktionalen Kontext als ›Stolpersteine‹ in der Rezeption.
Neben einführenden Überlegungen versammelt der Band aktuelle Beispiele in zwei Sektionen. Der erste Teil untersucht ein Schreiben ›an der Wirklichkeit‹ und widmet sich Texten, die mit sexualrealistischem, historischem oder alltäglichem Material arbeiten. Anschließend werden Werke betrachtet, die autofiktional angelegt sind oder in hohem Maße (Auto )Biographeme einsetzen. Der Band fragt zudem danach, inwieweit die untersuchten Schreibweisen über eine postmoderne Ästhetik hinausgehen.
Zuständig für die Pflege dieser Seite: Alumni und Freunde der CAU e.V. ► kontakt{at}alumniundfreunde.uni-kiel.de